Umtauschprämie und Intensivstädte – das neue Diesel-Paket
Die Bundesregierung hat ein neues Diesel-Paket vorgelegt, Inhalte sind zum Beispiel eine neue Umtauschprämie für Dieselfahrzeuge und eine Filter Nachrüstung für Dieselautos.
Das neue Diesel-Paket soll für 14 sogenannte “Intensivstädte” gelten, in denen die NOx-Werte stetig überschritten werden, leider anfangs aber auch nur dort. Der Diesel-Gipfel von 2017 war nicht ausreichend und blieb nahezu wirkungslos, deshalb musste nun nachgebessert werden.
Im Verlauf findet ihr weitere Angaben zur neuen Umtauschprämie und einer Nachrüstung in Intensivstädten des neuen Diesel-Pakets.
Eine sehr wichtige Neuerung des Diesel-Pakets: Eine Umtauschprämie würde auch für den Tausch gegen einen Gebrauchtwagen in Frage kommen!
Umtauschprämie
Die Umtauschprämie, dessen Höhe nicht festgelegt ist, soll dabei vorerst für 14 Intensivstädte gelten, alle Dieselfahrzeuge mit der Schadstoffnorm Euro 4 und 5 sollen davon profitieren, laut Angaben soll es sich dabei um etwa 1,4 Millionen Fahrzeuge handeln.
Alle anderen Diesel bleiben dabei erstmal aussen vor, dennoch könnten die Anreize nun etwas besser aussehen für Umsteiger. Renault beispielsweise wirbt aggressiv mit der Umtauschprämie und lobt bis zu 10.000,- EUR aus. Bei Volkswagen ( VW ) sind es zwischen 4000 und 8000 EUR Prämie und bei BMW bis zu 6000 EUR die man einstreichen kann beim Umstieg.
Die Höhe der Prämie wird sich in den meisten Fällen am Neuwagenpreis ausrichten, im Schnitt sollte man also mit 5000-6000 EUR Prämie rechnen, dabei muss man natürlich den bisherigen Wertverlust der älteren Dieselfahrzeuge berücksichtigt. Ob es sich lohnt, muss jeder selbst vergleichen und beurteilen.
Filter-Nachrüstung in Intensivstädten
Die Filter-Nachrüstung konkret SCR-Kat kommt in diesen Intensivstädten in Betracht:
- Backnang
- Bochum
- Darmstadt
- Düren
- Düsseldorf
- Hamburg
- Heilbronn
- Kiel
- Köln
- Limburg an der Lahn
- Ludwigsburg
- München
- Reutlingen
- Stuttgart
Die Liste der Städte und Gemeinden ist jetzt nicht abschließend und so kann die Bundesregierung jederzeit Städte und Gemeinden ergänzen, wenn die NOx-Werte einen oberen Wert von 50 Milligramm pro Kubikmeter im Mittelwert überschreiten.
Es hängt also in erster Linie mit dem Verkehrsaufkommen zusammen und ob die Luftqualität sich verschlechtert oder nicht.
Für die älteren Dieselfahrzeuge soll ein SCR-Kat nachgerüstet werden, zusammen mit der Harnstofflösung AdBlue sollen dann Stickoxide gesenkt werden. Die Kosten übernimmt der Bund übrigens nicht, aber auch die Autofahrer eines Diesel sollen nicht dafür gerade stehen, bleiben also nur die Autohersteller und Importeure übrig.
80% der Kosten so scheint es aktuell, würden die Autohersteller übernehmen wollen, nicht mehr. Die restlichen Kosten von ein paar hundert Euro bleiben aber weiterhin offen.
Fazit
Das neue Diesel-Paket wurde angepasst, besonders die Änderung beim Gebrauchtwagenkauf ist von Vorteil, denn nicht jeder Bürger kann und will sich einen Neuwagen leisten.
Die Ausgestaltung und Höhe der Umtausch-Prämie liegt nun nur noch beim Autohersteller, der freie Markt könnte dementsprechend selbst regulierend wirken und die Prämien sogar sehr attraktiv beim Neuwagenkauf werden.
Insgesamt stehen 65 Städte im Augenmerk des Bundes, dort sollen ebenfalls Fördermaßnahmen und z.B. Förderprogramme für Handwerker- und Lieferfahrzeuge entstehen.
Autohersteller und Autofahrer werden und müssen sich annähern, damit das Paket ein Erfolg wird, eine Garantie für Erfolg und einen Zwang zur Umsetzung gibt es übrigens nicht. Eine Umrüstung wird aber früher oder später unausweichlich sen und wenn dann machen aktuell nur Euro 6D-Temp Fahrzeuge überhaupt Sinn.
Autor: Janus Schulz